Nur die Marke zählt – Deutsche Klubs und die Auslandsvermarktung
B2B 

Die Bundesliga boomt. Im internationalen Vergleich sind die deutschen Stadien am meisten ausgelastet. Jahr für Jahr verzeichnet die Bundesliga die höchsten Zuschauerzahlen der europäischen Topligen. Auch im Ausland wird die deutsche Elite-Liga immer populärer. Fast in jedem Land der Welt kann man die Bundesliga mittlerweile im Fernsehen verfolgen. Dennoch drohen die deutschen Spitzenklubs im internationalen Vergleich den Anschluss zu verlieren. Daher setzen die Klubs immer mehr auf Eigenvermarktung, um mit den Big Players wie Real Madrid, dem FC Barcelona oder Manchester United Schritt halten zu können. Ein langer und beschwerlicher, aber unausweichlicher Weg.

National top, international nur eine Randnotiz?

König Fussball ist und bleibt in Deutschland Volkssport Nummer eins. Jahr für Jahr bricht die Bundesliga neue Rekorde in Sachen Zuschauer und Fernseheinnahmen. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland aber nach wie vor hinterher. Vor allem die großen Klubs in England und Spanien haben es geschafft, sich zu Weltmarken von internationalem Ansehen zu formen, was am Ende der Liga und somit allen heimischen Klubs zugutekommt. Da müssen die deutschen Vertreter noch nachziehen. Bis auf den FC Bayern München und Borussia Dortmund halten sich die Vereine noch vornehm zurück. Um den Anschluss nicht zu verlieren, muss sich schleunigst etwas ändern.

Die Bayern haben es vorgemacht. Vor allem in den USA und China will der Rekordmeister immer mehr Fuß fassen. So wurden unter anderem ein Büro in New York oder drei Fußballschulen in Qingdao, in Shenzhen und in Taiyuan eröffnet. Das Ziel, das der deutsche Branchenprimus damit verfolgt, ist klar. Neben Umsatzsteigerungen durch den Verkauf von Fanartikeln im Ausland soll auch die Marke Bayern München gestärkt werden, was ebenfalls zu deutlichen Umsatzsteigerungen führen wird und dem internationalen Ansehen nur guttun kann.

Der Weg zur Weltmarke

Wie wichtig den Bayern die Auslandsvermarktung ist, zeigt sich auch in den sozialen Netzwerken. Auf Twitter sind die Münchner nicht nur in Deutsch, sondern auch auf Englisch, Spanisch und Arabisch vertreten. Die offizielle Homepage des Rekordmeisters gibt es darüber hinaus sogar in japanischer, chinesischer und russischer Sprache. Für die Fans aus dem Ausland und das Ansehen des Klubs unabdingbar. Stimmen dann auch noch die sportlichen Leistungen auf dem Platz, ist finanzieller Erfolg fast schon garantiert. Auch in dieser Saison zählen die Münchner bei den Live-Sportwetten von Anbietern wie bet365 mit einer Quote von 1,53 wieder zu den Top-Favoriten auf den Gewinn der Champions League. Dabei lassen die Münchner sogar den FC Barcelona hinter sich, obwohl die Katalanen in Sachen Umsatz unter allen Fußballklubs der Welt sogar an der Spitze stehen.

Die enorme Bedeutung der Auslandsvermarktung hat man nicht nur in München erkannt. Auch in Dortmund will man sich immer mehr zu einer Weltmarke entwickeln. Dabei nimmt man wie der FC Bayern den asiatischen und den amerikanischen Markt in den Fokus. Der BVB hat in diesem Sinne bereits Büros in Shanghai und Singapur eröffnet. Immer mehr Vorbereitungsspiele auf die Saison werden in Ãœbersee ausgetragen. Das wirkt sich bereits deutlich auf den Verkauf von Merchandise-Artikeln aus, wie Vereinspräsident Aki Watzke schon vergangenes Jahr betonte: „Unser Ausrüster macht bereits heute fast 50 Prozent seines Umsatzes mit BVB-Artikeln im Ausland.“

England und Spanien uneinholbar?

Die Bemühungen der deutschen Klubs spiegeln sich auch in der Vermarktung der Medienrechte wider. Im Jahr 2006 generierte die DFL lediglich 20 Millionen Euro durch internationale Ausstrahlungen. Zu Beginn der Saison 2019/20 waren es sogar schon 280 Millionen Euro. Eine Steigerung von über 100 Prozent. Dennoch läuft die Bundesliga Gefahr, im Vergleich zur Premier League und La Liga weiter an Boden zu verlieren. In England beläuft sich der Erlös mittlerweile schon auf über eine Milliarde Euro pro Jahr.

Daher sind nun die deutschen Klubs gefordert. Denn nur, wenn das internationale Interesse an der Bundesliga weiter wächst, werden auch die TV-Einnahmen steigern. Das schafft man nur, indem man sich außerhalb Deutschlands interessant und bekannt macht. Eigenvermarktung spielt dabei eine immer grßere Rolle. Denn nur mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund wird sich die Bundesliga auf Dauer gegen die europäische Konkurrenz nicht durchsetzen können. Es liegt noch viel Arbeit vor den Vereinen und der Deutschen Fußball Liga.

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