Usenet – die Hintergründe des Unix User Networks

Wer sich ein wenig mit dem Internet beschäftigt und sich nicht nur auf Webseiten, Social Media Portalen und Youtube bewegt, hat sicher schon einmal vom sogenannten Usenet gehört. Was steckt aber dahinter?

Nun. Zunächst einmal muss man sagen, dass das Usenet (Unix User Network) ein vollkommen eigenständiger Teil des Internets ist. Es ist existiert neben dem allgemein bekannten World Wide Web (der Teil mit den Webseiten, Facebook und Co). Es gibt einige, meist aus populistischen Gründen, die würden das Usenet dem sogenannten Darknet zuordnen.

Gehört das Usenet zum Darknet?

Das trifft aber schon aufgrund der Definition des Darknet nicht zu. Das Darknet ist per Definition ein sogenanntes Peer-to-Peer Overlay Netzwerk. Verbindungen werden hier zwischen den Teilnehmern manuell aufgebaut. Der Zugriff durch Außenstehende ist hier schwer bis unmöglich. Dinge, die hier geschehen bleiben quasi im Dunkel!

Wie das schwarze Brett an der Uni

Im Unix User Network sieht die Sache schon anders aus. Hier kann grundsätzlich jeder teilhaben und teilnehmen. Das Usenet ähnelt quasi einem öffentlichen, schwarzen Brett, wie man es in Unis, Supermärkten oder anderen öffentlichen Orten findet. Nutzer hinterlassen Nachrichten. Andere lesen diese und antworten unter Umständen darauf. Organsiert ist das ganze in sogenannten Newsgroups, die es zu allen erdenklichen Themen gibt.

Was das Ganze besonders interessant macht, ist die Dezentralität des Unix User Network . Nachrichten werden nicht nur auf einem zentralen Server gespeichert, sondern verteilen sich auf viele verschiedene Server. Dies macht das Usenet fast immun gegen Zensur oder technische Störungen.

Mit einem Newsreader kann es auch schon los gehen

Das einzige was der Nutzer benötigt ist ein Tool, welches sich Newsreader nennt. Unterschiedliche Newsreader finden sich dabei einfach im Netz. Und schon kann man grundsätzlich kostenlos das Usenet nutzen. Allerdings gibt es auch einen Teil des Usenet, der sich nur kostenpflichtig nutzen lässt.

Kostenpflichtig wird es meist in dem Moment, wenn man auch Binärdateien herunterladen möchte. Denn neben simplen Textnachrichten lassen sich im Unix User Network auch Daten (Software, Filme, Musikdateien und dergleichen) herunterladen. Geteilt werden diese Binarys genannten Daten in sogenannten Binary Groups. Und diese Binary Groups liegen sehr oft nur auf kommerziellen Servern. Den Zugriff auf diese Server ermöglichen Provider, die sich ihre Dienste natürlich bezahlen lassen. Dafür bieten die Provider entsprechend hohe Bandbreiten, was für zügige Downloads sorgt.

Legal oder Illegal?

Allerdings, und das ist auch Teil der Wahrheit, finden sich auch viele urheberrechlich geschützte Daten im Usenet. Ob das nun Games, Anwendungssoftware, Filme oder Musikdaten sind. Möchte man sich hier keinen Ärger einhandeln, sollte man hier die Finger von lassen. Schon gar nicht sollte man auf die Idee kommen, selbst urheberrechlich geschütztes Material zu verteilen. Es finden sich übrigens auch ausreichend legale, nützliche Daten im Usenet. Hier sollte man als normaler Nutzer dann besser sein Augenmerk drauf richten.

Denn auch wenn gerade sogenannte Rechtinhaber gerne mal so tun, als sei die Nutzung des Usenet allein schon verwerflich oder sogar illegal, ist dem natürlich nicht so. Man kann das Unix User Network vollkommen legal nutzen, auch über einen kostenpflichtigen Provider. Daran ist nichts illegal. Entscheidend ist aber das, was man im Usenet selbst so „anstellt“.

Blogger auf Karasumedia
IT Spezialist, Blogger und Hesse. Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.

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